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Christliche Religionspädagogik


Aus christlicher Sicht ist die Religionspädagogik ursprünglich Glaubensverkündigung und Katechese (d.h. Lehren und Lernen zum Christsein), gilt aber auch als theologische Disziplin (Praktische Theologie) mit Bezug zu Sozialwissenschaften, zur Pädagogik und zur Psychologie. Im Sinn der Katechese ist die "Arbeitsebene" von Religionspädagogen/innen die Beziehung zwischen Mensch und Gott.

In der heutigen Zeit, wo große Teile der Bevölkerung als kirchenfern anzusehen sind, stellt der Religionsunterricht in der Schule oft die erste Begegnung mit Vertretern der Kirche dar. Daher muss vor einer Glaubens-Vermittlung erst eine Vermittlung religiösen Wissens stehen, was im katholischen Bereich z. B. auch die ersten Wochen des Erstkommunion-Unterrichts prägt.

Im Gegensatz zu dieser Fernstehenden-Pastoral kann beim zweiten Bereich der Religionspädagogik – der Gemeindepädagogik in Pfarren oder für christlich geprägte Standesgruppen – der Wissensaspekt gegenüber der eigentlichen Seelsorge in den Hintergrund treten. Die Gemeindepädagogik hat daher einen viel höheren Anteil an persönlichen Aspekten wie geistliche Begleitung und Ermutigung, allfällige Lebenshilfe, Gespräche über die Bibel und das Gottesbild, Hinführung zum Gebet und vieles andere mehr. Die Gemeindearbeit kann demnach als motiviertes Bemühen um den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit und seiner Beziehung zu Gott definiert werden.

In manchen Bereichen der Religionspädagogik kann auch psychotherapeutisches Handeln am Platz sein, etwa der Zugang von Carl Rogers zur persönlichen oder Partnerschafts-Motivation und die sogenannte Pastoralpsychologie. Hier sind keineswegs die Geistlichen allein gefordert, sondern - besonders im evangelischen, wie im katholischen Verständnis - jeder erwachsene Christ. Das daraus entstehende Beziehungsgeflecht durch Zuhören, sich Einfühlen, Beistehen, Ideenaustausch usw. dient auch dem Aufbau einer modernen christlichen Gemeinde. Seit den 1970er Jahren ist die Bedeutung der anderen Religionen (früher: "Fremdreligionen", heute "Weltreligionen") in der Religionspädagogik gewachsen. Zu den Pionieren im evangelischen Bereich zählen Karl Ernst Nipkow, Udo Tworuschka, Jürgen Lott, Johannes Lähnemann. Im katholischen Bereich sind Hubertus Halbfas und Werner Trutwin zu nennen. Seit den 1990er Jahren ist weniger von "Weltreligionen im Religionsunterricht", sondern vom "Interreligiösen Lernen" die Rede. Zu den Pionieren dieser religionspädagogischen Konzeption zählt Herbert Schultze, dessen einschlägige Aktivitäten bereits auf das Jahr 1987 zurück gehen.



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